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Bald gibt's die erste hausärztliche Richtlinie zur Demenz

Demenz steht im Fokus: auch viele Hausärzte haben Info-Defizite.

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"Die Leitlinie hilft, das Wissen der Hausärzte zu verbessern und zu ergänzen." Stefan Wilm Hausarzt, Uni Witten/Herdecke

Auch viele Hausärzte haben Nachholbedarf. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (Degam) veröffentlicht auf dem 42. Kongress der Degam vom 25. bis 27. September in Berlin die erste hausärztliche Leitlinie zur Demenz. "Die Leitlinie hilft, das Wissen der Hausärzte zu verbessern und zu ergänzen", sagt Dr. Stefan Wilm, Leiter des Instituts für Allgemein- und Familienmedizin an der Universität Witten/Herdecke der "Ärzte Zeitung".

"Es gibt eine Unterversorgung, wenn es um die kompetente, systematische Versorgung der Demenzkranken geht", sagt Wilm, der als niedergelassener Hausarzt in Köln arbeitet. Es mangele in vielen Bereichen an Kooperation und Kommunikation. Die neue Leitlinie definiere die Nahtstellen - etwa zwischen Hausärzten, Neurologen und Psychiatern oder zwischen Hausärzten und Pflegekräften.

Es sei wichtig, Kompetenzen klar festzulegen und die Arbeit der jeweils anderen Fachgruppe anzuerkennen. "Es gibt Fälle, etwa wenn ein Patient ständig unruhig ist oder aggressiv - da sollte zum Beispiel ein Neurologe zum Einsatz kommen", erläutert Wilm.

Die neue Leitlinie versuche zudem, den familienmedizinischen Ansatz bei der Versorgung zu betonen. Die Mehrzahl der Patienten werde von Angehörigen zuhause versorgt -diese Entwicklung werde zunehmen. "Es sind Hausärzte, die Einblick ins familiäre Umfeld haben", so Wilm. Dieses Wissen sei unschätzbar - "das ist die Domäne der Hausärzte." (ine)

www.degam.de

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