Neurologen und Psychiater

Bedarfsplanung umkrempeln!

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BERLIN. Menschen mit neuro-psychiatrischen Krankheiten werden in Deutschland nicht ausreichend versorgt, bemängeln Neurologen und Psychiater. Sie sehen Fehler in der Bedarfsplanung.

In einer gemeinsamen Mitteilung fordern die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) und der Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) die Selbstverwaltung auf, die Bedarfsplanung abzuändern und sie auf die Bedürfnisse psychisch erkrankter Menschen und die Anforderung einer leitliniengerechten Behandlung auszurichten.

"Bei Nervenärzten weicht die Bedarfsplanung um bis zu 80 Prozent vom Versorgungsbedarf ab", heißt es in dem Schreiben. Zudem sei ein starkes Stadt-Land-Gefälle spürbar.

Weiterbildung sollte gefördert werden

Prekär sei die Situation auch bei den ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten, wo in vier von fünf Regionen keine bedarfsgerechte Versorgung gelinge, berichten die Neurologen und Psychiater.

Sie verweisen auf die Ergebnisse des "Faktenchecks Gesundheit" der Bertelsmann Stiftung, die auch im Hinblick auf die Verteilung der Nervenärzte einen Korrekturbedarf bei der Bedarfsplanung aufzeigten.

DGPPN, BVDN und BVDP fordern, für die Bedarfsplanung die Arzt-Einwohner-Verhältniszahl zu berücksichtigen.

Ein weiterer Weg aus dem Dilemma wäre eine Förderung der ärztlichen Weiterbildung in den Fächern Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. Diese sollte, wie schon bei Hausärzten erfolgreich etabliert, auch in vertragsärztlichen nervenärztlichen und psychiatrischen Praxen erfolgen, heißt es in der Mitteilung. (eb)

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