EU-Parlamentarier wollen strenge Regeln für Arzneimittel-Werbung

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Die EU-Parlamentarier wollen, dass Aufsichtsbehörden die künftigen Arznei-Infos erst freigeben müssen.

Die EU-Parlamentarier wollen, dass Aufsichtsbehörden die künftigen Arznei-Infos erst freigeben müssen.

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BRÜSSEL (spe). Der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments (EP) hat eine entscheidende Weiche im Gesetzgebungsprozess zur Lockerung des Informationsverbots über verschreibungspflichtige Arzneimittel gestellt.

Die Arzneimittelhersteller sollen demnach künftig nur Informationen veröffentlichen dürfen, die zuvor von den Aufsichtsbehörden genehmigt wurden.

Damit will der Ausschuss die Unabhängigkeit und Objektivität der Informationen sicherstellen. Diese Linie wird in Deutschland von einem Bündnis aus Ärzteorganisationen, Patientenverbänden und Krankenkassen unterstützt.

"Die Ideen des früheren EU-Kommissars Günther Verheugen hätten dazu geführt, dass einseitige und bezahlte Informationen, also im Zweifel Werbung, verbreitet worden wäre", sagte der CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese.

Die Gesundheitsexperten des EP sprachen sich außerdem dagegen aus, Informationen über verschreibungspflichtige Arzneimittel in TV, Hörfunk und Printmedien zuzulassen.

Ein weiteres Kernstück der neuen Richtlinie soll die Einführung von nationalen Gesundheitsportalen im Internet sein. Hier sollen sich die Patienten über verschreibungspflichtige Produkte, Krankheiten und nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen informieren können.

Die Beipackzettel sollen um eine so genannte Arzneimittelfaktenbox erweitert werden. Diese soll die wichtigsten Informationen über Nutzen und Risiken eines Medikamentes verständlich zusammenfassen. Das Plenum des EP wird im November über die Neuregelungen entscheiden.

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