Die Sicht der gesetzlichen Kassen

Eine Chance für Prävention und Effizienz

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Positiver als die Gruppe der Ärzte beurteilen Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung das PVZ-Szenario. Denn innerhalb der PVZ-Strukturen bestünden hohe Anreize, die Versorgung auch langfristig zu steuern und die Prävention zu stärken. PVZ und Kassen sollten deshalb die Möglichkeiten haben, Versicherte auf angemessen lange Bindungsfristen zu verpflichten. Wichtig zur Realisierung von Einsparungen seien Zugangskontrollen zu teuren fachärztlichen Untersuchungen und zu Krankenhausleistungen.

Als Schwäche des Systems wird die Parallelität von Regel- und PVZ-Strukturen angesehen. Dadurch entstünden bei den Kassen doppelte Verwaltungskosten. Die Kassen-Vertreter glauben, dass das Leistungsniveau der PVZ nicht unter dem der Regelversorgung liegen wird. Kritisch hinterfragt wird, ob PVZ gewinnorientiert arbeiten dürften oder ausschließlich in Form von Genossenschaften agieren sollten. Vermutet wird, dass insbesondere Klinikketten die PVZ zur Ausweitung ihrer Tätigkeit in der ambulanten Medizin nutzen werden.

Abgelehnt wird von den Vertretern der Krankenkassen, dass der Leistungskatalog vom PVZ-Management ausgestaltet werden kann. Wahrscheinlich sei es, dass PVZ evidenzbasierte Leitlinien aufstellen und Innovationen unter Gewinn- und Marketinggesichtspunkten bewerten.

Für vorstellbar halten es die Kassen, das PVZ ihren eingeschriebenen Patienten Zusatzleistungen (IGeL, Homöopathie) anbieten.

Lesen Sie dazu auch: Furcht vor "Ökonomisierung" Rationierung kann verzögert werden Das PVZ-Modell wäre für vier von zehn Bürgern eine Alternative Wettbewerb mit Qualität und Effizienz "Szenario A - ein gangbarer Weg" Hohe Verantwortung und viel Macht bei den Ärzten

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