Kommentar
Eine saubere Alternative
Wie in Jahren zuvor ist es wieder gelungen, ein striktes Verbot von Babyklappen zu umgehen. Das ist gut so. Denn es wird immer Schwangere in Notlagen geben, für die diese Angebote wichtig sind. Auch wenn Mutter und Kind gefährdet sind, erhalten sie damit die Chance, dass keiner zu Schaden kommt.
Mit der vertraulichen Geburt wird es bald auch eine rechtlich saubere Alternative zu anonymen Angeboten für alle Beteiligten geben - nicht nur für Mutter und Kind, auch für Ärzte und Hebammen. Mit dem Gesetzentwurf steht ein für Befürworter und Gegner weitgehend akzeptabler Kompromiss zur Diskussion.
Gerade Betroffenen kommt er in vielen Punkten entgegen. Das zeigt eine Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Vereins SterniPark von 105 Frauen, die Kinder anonym geboren oder in eine Babyklappe gelegt haben.
Die Anonymität bei der Geburt bewerteten 90 Prozent der Frauen im Rückblick als wichtig. So konnten sie mit dem Kind vor Augen entscheiden, das Zusammenleben testen, wurden beraten und medizinisch betreut. Vor allem Mütter, die Tage oder ein paar Wochen mit den Kindern gelebt haben, beschlossen, es zu behalten.
Wichtig waren für die Befragten Berater außerhalb des eigenen Umfeldes und Informationen im Netz. Anonyme Beratung, Onlineinformationen, Notrufnummer und Geburtshilfe soll es auch mit der vertraulichen Geburt geben. Die Chancen stehen also gut, dass sie die Babyklappen überflüssig macht.
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