Kommentar zu Burn-out

Es fehlt die Therapie

Von Sunna Gieseke Veröffentlicht:

Seit Jahren gibt es einen Trend: Die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen steigen kontinuierlich. Im vergangenen Jahr gab es so viele Krankschreibungen wegen einer Depression oder einer Angststörung wie noch nie zuvor. Der DAK-Gesundheitsreport 2013 bestätigt das noch einmal.

Bei dem Phänomen "Burn-out" gibt der Report hingegen Entwarnung: Im Jahr 2012 wurde lediglich bei jedem 500. Mann und jeder 330. Frau vom Arzt auf der Krankschreibung "Burn-out" vermerkt.

In den vergangenen Monaten ist eine Art Hysterie um das Thema entstanden. Inflationär haben sich Medien aller Couleur mit dem Thema beschäftigt. Dadurch ist der Eindruck entstanden, die halbe Republik stehe kurz vor dem Burn-out.

Aber: Auch wenn der Report diese Vorstellung nicht bestätigt, die Leiden der Betroffenen sollten nicht marginalisiert werden.

Der Grund für die Zunahme psychischer Erkrankungen liegt offenbar darin, dass das Bewusstsein für psychische Erkrankungen gewachsen ist - bei Ärzten und Patienten. Entsprechend sind die Diagnosezahlen für diese Leiden deutlich nach oben geschnellt.

Die Betroffenen müssen schnell behandelt werden. Genau hier hakt es, die Wartezeiten sind oftmals lang. Die Zahlen sind nun auf dem Tisch, was fehlt, ist der schnelle Zugang zur Therapie.

Lesen Sie dazu auch: DAK-Report: Burn-out ist keine Volkskrankheit

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