Freie Hebammen in Bremen sehen ihren Berufsstand in Gefahr

BREMEN (cben). Die freien Bremer Hebammen sind am vergangenen Donnerstag für zwei Tage in den Streik getreten und erhalten nur einen Notdienst aufrecht. Damit folgen sie ihren Kolleginnen in Berlin, Baden-Württemberg, Thüringen und Nordrhein-Westfalen.

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Ihr Ziel: Öffentliche Aufmerksamkeit für die "akute Existenzbedrohung des Berufsstandes" und Druck auf die Krankenkassen und die Bundesregierung, teilte der Bremer Hebammenverband mit. Immer mehr freiberufliche Hebammen müssten ihre Arbeit aufgeben, weil die Honorare nicht Schritt halten mit den Ausgaben der Geburtshelferinnen für die Haftpflichtversicherung, Fortbildung und Qualitätssicherung.

Nach der letzten Prämienerhöhung der Haftpflichtversicherung hätten zehn Prozent der Hebammen aufgegeben, hieß es. "Gibt es nicht bald konkrete Maßnahmen, um die Situation der geburtshilflich tätigen Hebammen zu verbessern, werden weitere Kolleginnen ihre Arbeit aufgeben müssen, da sie nicht mehr davon leben können," sagte Valerie Stabel, Vorsitzende des Bremer Hebammenverbandes.

Für Schwangere werde es immer schwieriger, eine Hebamme zu finden, die sie bei ihrer Geburt zu Hause oder im Geburtshaus betreut oder sie in die Klinik begleitet. Zudem benötigten Mütter mit ihren Neugeborenen durch die kürzere Verweildauer im Krankenhaus nach einer Geburt dringend Betreuung durch freiberufliche Hebammen.

Die Hebammen fordern darüber hinaus den von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler versprochenen "Runden Tisch", an dem Ministerien, Vertreter der Kassen und der Hebammenverbände zusammenkommen sollen.

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