Frustration kann wieder in Protest umschlagen
Professor Jörg-Dietrich Hoppe
DÜREN (vdb). Mit der Honorarreform muss auch ein deutlich höheres Vergütungsvolumen bereit gestellt werden. Das fordert Professor Jörg-Dietrich Hoppe und erinnert Gesundheitsministerin Ulla Schmidt an ihre Zusage.
"Sie muss ihr Versprechen halten, sonst wird die Frustration der Ärzte 2009 in massiven Protest umschlagen", sagt der Bundesärztekammerpräsident im Interview mit der "Ärzte Zeitung".
Der hausärztliche Nachwuchs sei wichtig, um die Lücken zu schließen, die ältere Kollegen in den nächsten Jahren hinterließen, so Hoppe weiter. Nur mit dem Finger auf Ärzte zu zeigen und zu sagen: "Nun macht mal schön", wie es die Ministerin tue - das reiche nicht aus.
Der Kammerpräsident bekräftigte die Forderung, dass die Politiker erklären müssen, wer für die Rationierung von Leistungen verantwortlich sei. Hoppe: "Politiker weichen seit Jahren dieser Frage aus." Massive Vorwürfe richtet er dabei an die Patientenbeauftragte der Bundesregierung. Es sei unerträglich, wie sie über die wahren Verhältnisse hinwegtäusche und Probleme in der Versorgung schön rede.
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