Kommentar zum 4. Armutsbericht

Gelesen, gelacht, gelocht

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Der mit großem Bohei am Mittwoch präsentierte 4. Armuts- und Reichtumsbericht ist eine ermüdende Lektüre. Wer sich durch die über 500 Seiten durchkämpft, wird kaum neue Erkenntnisse gewinnen. Die gesundheitspolitischen Passagen des Berichts sorgen für beständige Déjà-vu-Erlebnisse.

Da wird die in Fachkreisen hinreichend bekannte KIGGS-Studie (Kinder und Jugend Gesundheitssurvey) bemüht, um Erkenntnisse zu präsentieren wie: "Prävention und Gesundheitsförderung müssen bereits im Kindesalter ansetzen."

Auch über die Zusammenhänge von Sozialstatus und Gesundheit weiß der Regierungsbericht nichts Neues zu berichten. Dort, wo es spannend werden könnte - etwa bei den schlechten Gesundheitschancen von Menschen in Leiharbeit oder anderen prekären Arbeitsverhältnissen -, fehlen den Beamten der beteiligten Ministerien die Worte.

Der Bericht wird das Schicksal vieler anderer Expertisen teilen: Gelesen, gelacht, gelocht. Die Streichungen durch das Wirtschaftsministerium im Vorfeld sind Symptom der Indienstnahme von Wissenschaft mit dem Ziel der Legitimation von Politik.

Der 5. Armuts- und Reichtumsbericht sollte daher in die Hände unabhängiger Forscher gelegt werden.

Lesen Sie dazu auch: Armutsbericht: Prävention soll es richten

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