KBV-Chef

Gibt es 500 Kliniken zu viel in Deutschland?

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. In Deutschland gibt es nach Ansicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 500 Krankenhäuser zu viel. "Heute gibt es über 2000 Krankenhäuser. So viele brauchen wir sicher nicht. Schaut man ins Ausland, würde eine Zahl von 1500 wohl ausreichen", sagte Vorstandschef Andreas Gassen der "Rheinischen Post".

Jeder vierte Fall, der im Krankenhaus behandelt werde, gehöre eigentlich in den ambulanten Bereich. "Man sollte die überflüssigen Kliniken vom Netz nehmen und die Mittel und Ressourcen in andere Häuser und die ambulante Versorgung umleiten, um dort Pflegenotstand und andere Engpässe zu beheben", sagte Gassen.

Anfang 2016 war die umstrittene Krankenhausstrukturreform von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Kraft getreten. Das Gesetz sieht vor, dass es künftig für besonders gute Leistungen bei Operationen und Patientenversorgung Zuschläge geben soll. Schlechte Leistungen werden mit Abschlägen geahndet.

Krankenhäuser, die durch anhaltend schlechte Qualität auffallen, laufen Gefahr, dass einzelne Abteilungen geschlossen werden oder sogar das ganze Haus. Auf diesem Wege sollen Überkapazitäten bei den 2000 Krankenhäusern abgebaut werden, ohne jedoch die Versorgung in der Fläche zu beeinträchtigen. (dpa)

Mehr zum Thema

Kritik an Lauterbach

Landkreistag: Mit der Klinikreform droht Kahlschlag auf dem Land

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!