HIV/AIDS - die Prävention in Deutschland gilt als gut

Deutschland landet bei einem Vergleich der Vorbeugung, Diagnose und Versorgung von Patienten mit HIV/Aids in 29 europäischen Ländern nur im Mittelfeld.

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BRÜSSEL (spe). Die Zahl der HIV-Infektionen nimmt in Europa weiter zu. Ende 2007 lag die Zahl der HIV-Infizierten bei schätzungsweise 800 000. Das entspricht einer Zunahme um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 25 Jahre nach dem offiziellen Bekanntwerden der ersten Krankheitsfälle gibt es in Europa zudem noch immer große Unterschiede in der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Patienten mit HIV/Aids. Zu diesem Fazit kommt ein Ländervergleich des Beratungsunternehmens Health Consumer Powerhouse (HCP).

Den besten Zugang zu Präventionsprogrammen und zur medizinischen Versorgung bietet demnach Luxemburg. Auf den Plätzen zwei, drei, vier und fünf liegen Malta, die Schweiz, Finnland und die Niederlande. Deutschland nimmt Rang 13 ein. Für den Vergleich der 29 Länder hat das Unternehmen die Rechte und sozialen Teilhabemöglichkeiten von HIV-Patienten, Präventionsangebote, den Zugang zu medizinischen Leistungen sowie den Behandlungserfolg gemessen.

Grundlage hierfür bildeten öffentliche Statistiken sowie Angaben von Patientengruppen, internationalen Organisationen und Behörden. Als alarmierend bezeichnete es Johan Hjertqvist, Präsident des HCP, dass es in keinem der Länder genaue Zahlen über die Zahl der Infizierten gibt. Weit verbreitet sei nach wie vor die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-Patienten, ergänzte Dr. Beatriz Cebolla, Leiterin des Index.

Pluspunkte bekam Deutschland für sein Präventionsangebot und die medizinische Versorgung der Infizierten. Deutschland habe dennoch nur mittelmäßig abgeschnitten, da die Versorgung illegal zugewanderter HIV-Infizierte nicht ausreichend gesichert sei. Auch gäbe es zu wenige Drogenersatzprogramme, um eine Ausbreitung des HI-Virus innerhalb der Risikogruppe der Drogenabhängigen effektiv verhindern zu können.

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