Praxis Dr. Stüven in Hamburg

Hausarztvertrag als Rettungsanker

"Ohne den TK-Vertrag sähe es jetzt zappenduster aus", sagt Hausarzt Dr. Frank Stüven über die Honorarsituation für Allgemeinärzte in Hamburg. Die Zahlen aus seiner Gemeinschaftspraxis zeigen, dass der Hausarztvertrag mit der TK ein Rettungsanker für ihn ist.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Dr. Frank Stüven, Praxisinhaber aus Hamburg

HAMBURG. Hausarzt Dr. Frank Stüven aus Hamburg ist zufrieden - jedenfalls mit dem Hausarztvertrag der TK, wie er im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" berichtet. Denn der Honorarunterschied zum Kollektivvertrag mache sich bemerkbar.

Das RLV beträgt für Hausärzte in Hamburg seinen Angaben zufolge 32 Euro. Hinzu kommt ein zehnprozentiger Gemeinschaftspraxiszuschlag. Außerdem bietet Stüven Gesundheitsvorsorge in seiner Praxis an.

So kommt die Praxis auf einen Fallwert, der stabil zwischen 43 und 47 Euro je nach Quartal liegt. "Und das seit 15 Jahren - leider blieben die Kosten aber nicht stabil, sondern sind gestiegen", versichert der Hausarzt.

Fallwerte über 70 Euro

Zusammen mit seiner Frau versorgt Stüven rund 1600 Kassenpatienten, von denen jeder Vierte inzwischen im TK-Hausarztvertrag eingeschrieben ist. Die Fallwerte liegen hier über 70 Euro, von denen rund fünf Euro direkte Kosten abzuziehen sind.

Die gehen für Software, einen Teil der Laborkosten und Verwaltungsgebühr für die Hausärztliche Vertragsgemeinschaft drauf.

Die Mehreinnahmen für einen eingeschriebenen Patienten gegenüber Kollektivvertrag betragen damit rund 20 Euro. Pro Quartal erzielt die Hausarztpraxis auf diese Weise rund 8000 Euro Mehrerlös.

Neben der reinen Mehreinnahme zählt Stüven auch noch die Abrechnung in Euro, keine Abstaffelung und die einfache Abrechnung als Vorteile gegenüber dem Kollektivvertrag auf.

Der Aufwand für zusätzlich zu erbringende Leistungen sei vertretbar. Dabei handele es sich in erster Linie um eine Abendsprechstunde sowie zusätzliche Qualitätszirkelarbeit.

Serienbrief an alle TK-Patienten

Die Mehreinnahmen ließen sich nur mit einem hohen Anteil eingeschriebener TK-Patienten erzielen. Was Stüven über einen Serienbrief an alle seine TK-Patienten erreicht hat, in dem er für den Vertrag warb.

Sein Fazit fällt rundum positiv aus: "Hier bekommt man als Hausarzt endlich das, was uns jahrelang versprochen wurde. Und diese Mehreinnahmen gehen nicht zu Lasten der Spezialisten."

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