Kabinettsbeschluss

Hebamme künftig nur noch mit Studium

Veröffentlicht:
Hebammen werden künftig in einem dualen System ausgebildet: Das hat das Bundeskabinett beschlossen.

Hebammen werden künftig in einem dualen System ausgebildet: Das hat das Bundeskabinett beschlossen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

BERLIN. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegte Reform des Hebammen-Gesetzes beschlossen. Demnach müssen Geburtshelferinnen künftig ein duales System bestehend aus Studium und Berufsausbildung durchlaufen. Das Studium dauert dem Beschluss zufolge mindestens sechs und höchstens acht Semester und endet mit einer staatlichen Prüfung und einem Bachelor-Abschluss.

Nur so darf künftig die Berufsbezeichnung „Hebamme“ geführt werden. Gleichzeitig wird damit eine entsprechende EU-Richtlinie umgesetzt. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundesrats soll das Gesetz Anfang Januar kommenden Jahres in Kraft treten.

Voraussetzung ist ein zwölfjähriger Schulbesuch oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf. Für die Dauer des Studiums soll eine Vergütung gezahlt werden. Vorgesehen ist ein hoher Praxisanteil, der im Krankenhaus und im ambulanten Bereich zum Beispiel bei einer freiberuflichen Hebamme erfolgen soll. Von der Mindeststudienzeit von 4600 Stunden sollen jeweils mindestens 2100 Stunden auf den praktischen und theoretischen Teil einfallen.

Spahn liefere keine Antwort darauf, wie bereits ausgebildete Hebammen sich nachträglich akademisch qualifizieren können, ohne ein vollständiges Studium absolvieren zu müssen, monierte die grüne Gesundheitspolitikerin Dr. Kirsten Kappert-Gonther. (bar)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle