IQWiG sieht unklaren Nutzen von Sehtests

KÖLN (HL). Das IQWiG kann mangels geeigneter Studien derzeit nicht beurteilen, welchen Nutzen ein Screening auf Sehschwächen bei Kindern im Vorschulalter hat.

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Das geht aus dem gestern veröffentlichten Abschlussbericht "Früherkennungsuntersuchungen von Sehstörungen bei Kindern bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres" hervor, den das Institut im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses erstellt hat.

Danach lassen die wenigen bislang verfügbaren Studien keine belastbaren Aussagen zum Nutzen eines Screenings zu. Zum anderen wurde ein möglicher Schaden bisher kaum untersucht. Die Ergebnisse der Studien zum Nutzen seien methodisch beschränkt und nicht zuverlässig interpretierbar. Einen möglichen Schaden sieht das IQWiG in falsch-positiven und falsch-negativen Diagnosen, die zu Über- oder Untertherapie führen könne.

Das IQWiG empfiehlt deshalb weitere wissenschaftliche Studien, um Nutzen und Risiken zu klären.

Allerdings hat das IQWiG auch Vorschläge erarbeitet, wie Sehtests auch unter den Bedingungen der unsicheren Studienlage ausgestaltet werden können. Sie sollten so angelegt sein, dass sich nicht nur der Nutzen für die Kinder in Form einer verbesserten Sehschärfe, sondern auch die Genauigkeit der eingesetzten Tests im Hinblick auf eine Vermeidung von Übertherapien beurteilen lässt.

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