Immer mehr Hamburgerinnen nehmen am Mamma-Screening teil

Im Stadtstaat gehen die Einladungen in die zweite Runde. Die Kassen sind mit Ergebnissen zufrieden.

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Brustkrebs im Frühstadium zu erkennen ist das Ziel des Mammografie-Screenings. Immer mehr Frauen nehmen das Vorsorge-Angebot an.

Brustkrebs im Frühstadium zu erkennen ist das Ziel des Mammografie-Screenings. Immer mehr Frauen nehmen das Vorsorge-Angebot an.

© dpa

HAMBURG (di). Fast jede zweite angeschriebene Frau in Hamburg hat in den vergangenen zwei Jahren am Mammografie-Screening teilgenommen. Die Akzeptanz bei den Frauen steigt weiter. 87 005 Frauen nutzten nach Kassenangaben zwischen April 2008 bis März 2010 das Screeningangebot in der Hansestadt. Dies entspricht einem Anteil von 47,8 Prozent der angeschriebenen Gruppe von Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren. Bei 926 von ihnen wurde Brustkrebs festgestellt.

Bei 19,6 Prozent der Frauen mit einem positiven Befund fanden die Ärzte Vorstufen von Brustkrebs (In-situ-Karzinome), bei 31,1 Prozent invasive Karzinome, die kleiner als zehn Millimeter, und bei 55,1 Prozent invasive Karzinome, die kleiner als 15 Millimeter waren. Bei 76,8 Prozent der Frauen mit diagnostiziertem Brustkrebs lag kein Befall der Lymphknoten in der Achselhöhle vor.

Die Hamburger Kassen zeigten sich mit den Ergebnissen zufrieden. Insbesondere die hohe Entdeckungsrate von Karzinomen in einem sehr frühen Stadium werten sie als Hinweis darauf, dass mit dem Programm die Sterblichkeitsrate der an Brustkrebs erkrankten Frauen gesenkt werden kann. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn in Hamburg Tumore in einem sehr frühen Stadium gefunden werden. Hier zahlen sich die hohen Qualitätsanforderungen aus", sagte Hamburgs vdek-Leiter Günter Ploß.

Er hofft, dass künftig noch mehr Frauen der Einladung zum Screening folgen. Wie berichtet können Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre auf Kosten ihrer Kasse am Screening teilnehmen. 182 376 Hamburgerinnen sind in den ersten zwei Jahren des 2008 gestarteten Programms eingeladen worden.

Im Mai hat in Hamburg die zweite Runde begonnen, so dass die ersten Teilnehmerinnen bereits zum zweiten Mal untersucht wurden.

"In der gerade angelaufenen zweiten Runde beobachten wir einen Trend zu einer größeren Beteiligung", sagte der programmverantwortliche Arzt Dr. René Rückner. Er erwartet eine Beteiligung von 60 Prozent in der zweiten Runde und beobachtet den Trend, dass Frauen zwischen 50 und 69 Jahren das Mammographie-Screening zunehmend als eine normale Vorsorgeuntersuchung akzeptieren.

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