In Nordhessen bangen KV-Mitarbeiter um ihre Jobs

Die Ankündigung der KV Hessen, ihre Strukturen zu modernisieren und 300 Arbeitsplätze abzubauen, beschäftigt Ärzte und KV-Mitarbeiter.

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FRANKFURT/MAIN (ine). Betroffen sein soll vor allem Nordhessen. Ärzte fürchten eine Verschlechterung des Service, KV-Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. "Eine Restrukturierung darf keinesfalls die Vernachlässigung der Region Nordhessen bedeuten", teilt der Vorstand des Gesundheitsnetzes Nordhessen (GNN) auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" mit.

Ihre Forderung: Die Vertragsärzte sollen auch weiterhin von Mitarbeitern der KV persönlich betreut werden. Dies sei vor allem wichtig, wenn es um Praxisübergaben, Niederlassungsfragen, Notdienstbesetzung oder die Erteilung von Ermächtigungen gehe. "Wir fordern, dass zu diesen Themen auch künftig die Stellungnahmen von niedergelassenen Fachärzten aus Nordhessen eingeholt werden." Dr. Werner Prinz, Gynäkologe und Vorsitzender der Gesundheitsoffensive in Wolfshagen, begrüßt hingegen eine effektive Organisation der Körperschaft.

Seiner Meinung nach werde kein Arzt Änderungen, die zu einer Kosteneinsparung und finanziellen Vorteilen führten, ablehnen "Es muss allerdings gewährleistet sein, dass der Begriff Service-KV ausgebaut wird und regionale Belange berücksichtigt werden." Es werde zudem wichtig sein, dass Kollegen vor Ort Ansprechpartner finden.

Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen sich indes Mitarbeiter der Bezirksstellen in Kassel und Fulda. Nach Medienberichten schreiben sie derzeit Ärzte und Psychotherapeuten an, informieren sie über die geplante Zentralisierung und hoffen auf die Unterstützung der Mediziner.

Die Ärztevertreter der KV Hessen hatten sich, wie berichtet, Anfang Juli darauf geeinigt, ein neues Standortkonzept zu erstellen. Unter anderem soll die Verwaltungskostenumlage für die etwa 12 000 Mitglieder von derzeit 2,9 auf 2,5 bis 2,0 Prozent gesenkt werden.

 

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