Arzneien und Co.

Investition in Dritte Welt zahlt sich aus

Würden Entwicklungsländern gezielt Impfstoffe, Diagnostika und Arzneimittel bereitgestellt, könnten in 20 Jahren zehn Millionen Sterbefälle vermieden werden, zeigt eine Studie.

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FRANKFURT/BERLIN. Im Jahr 2035 können mehr als zehn Millionen Sterbefälle in Entwicklungsländern vermieden werden, darunter mehr als fünf Millionen Fälle von Kindersterblichkeit, 1,8 Millionen Aids-Tote und 380.000 Fälle von Müttersterblichkeit.

Das geht aus einer Studie der Lancet-Kommission für Investitionen in Gesundheit hervor, die bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres erschienen ist und Ende Mai von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und der Co-Vorsitzenden der Gates-Stiftung, Melinda Gates, in Berlin vorgestellt wurde (Lancet 2013; 382: 1898-955).

Um diese hohen Ziele zu erreichen, sei aber eine gezielte Förderung der Gesundheitsversorgung sowie der Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen, Diagnostika, Medikamenten und neuen Präventionstechnologien nötig.

"Die Studie belegt, dass arme Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung brauchen und die Gesundheit von Müttern und Kindern verbessert werden muss", so Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. Außerdem müsse der Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria ausgeweitet werden.

Die Kosten aller Interventionen würden sich im Jahr 2035 auf 20 bis 24 US-Dollar pro Kopf belaufen, sich aber nach Darstellung der Entwicklungsexperten langfristig in einem neun- bis zwanzigfachen wirtschaftlichen Gewinn auszahlen.

Daher werden Regierungen und internationale Geldgeber von den Initiatoren der Studie aufgefordert, ihre Gesundheitsinvestitionen zu erhöhen, um das Szenario der Lancet-Kommission Wirklichkeit werden zu lassen. (ras)

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