KBV-Vize Müller: Wettbewerb ist bei SAPV untauglich

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BERLIN (fst). Harsche Kritik an den geltenden Regelungen zur Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) hat KBV-Vizevorstand Dr. Carl Heinz Müller geübt.

Es sei ein "Skandal", dass dreieinhalb Jahre nach Inkrafttreten der Regelung immer noch viele Betroffene keine Möglichkeit hätten, SAPV-Leistungen in Anspruch zu nehmen, sagte Müller in einem Video-Podcast der KBV. Die Umsetzung laufe schleppend, weil die SAPV im Wettbewerb der Kassen unterschiedlich gehandhabt werde.

Müller drängt auf regional kassenübergreifende Lösungen "wie im Kollektivvertrag". Die SAPV müsse für "die Angehörigen leicht angefordert werden können, damit der Betroffene schnelle Hilfe bekommt." Der Wettbewerb habe sich "nicht bewährt". Kassen könnten oft keine regionalen Palliativteams bilden - das sei "nicht refinanzierbar".

Tatsächlich finde die Palliativversorgung vielerorts noch durch den Hausarzt statt oder aber im Krankenhaus - "was nicht sein dürfte". Eine Lücke sieht Müller zwischen der Allgemeinen und der Spezialisierten Palliativversorgung. Denn für die SAPV kämen etwa nur zehn Prozent der Betroffenen in Betracht.

Übrig blieben viele Schmerzpatienten, die auch palliativ versorgt werden müssten. Die KBV will nach Müllers Angaben in dieser Frage einen eigenen Vertragsentwurf erarbeiten. Darin sollten Überleitungskriterien bei der Entlassung von Patienten aus der Klinik geklärt werden. Auch die Schnittstellen zwischen Hausärzten und Spezialisten sollten durch Förderung überbrückt werden, forderte Müller. Sinnvoll sei es, Hausbesuche durch eine Betreuungspauschale zu fördern.

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