Diakonie Deutschland

Kaum Hilfe für Kinder suchtkranker Eltern

Die Diakonie Deutschland sieht Handlungsbedarf und kritisiert mangelnde politische Unterstützung.

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BERLIN, Die Diakonie Deutschland hält Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern und deren Familien für dringend erforderlich, um den "Suchtkreislauf" zu durchbrechen.

"Kinder, deren Eltern alkohol- oder drogenabhängig sind, haben ein höheres Risiko als Gleichaltrige später selbst abhängig zu werden. Sie und ihre Eltern benötigen intensive Unterstützung - dafür gibt es bislang aber viel zu wenige Angebote", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni.

Es fehlten etwa kontinuierliche Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern, die sich oftmals in extrem belastenden Lebenssituationen befinden, kritisiert Loheide.

Die derzeitigen Angebote laufen ausschließlich auf Projektbasis und sind nicht regelfinanziert. Teilweise sind sie auf Spenden angewiesen. Diese Hilfen müssten verlässlich und langfristig finanziert werden, so Loheide.

Zudem sind die Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern und ihre Familien durch Regelungen in unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern erschwert und lassen sich kaum aufeinander abstimmen. "Kinder suchtkranker Eltern und deren Familien geraten viel zu oft aus dem Blick und ins Abseits", kritisiert Loheide.

Es sei völlig unverständlich, warum sie im aktuellen Drogenbericht der Bundesregierung nur am Rande erwähnt werden. Im Präventionsgesetz würden sie ebenfalls nicht explizit bedacht. Erst auf Drängen der Diakonie und anderer Verbände sei im Gesetzentwurf das Ziel aufgenommen worden, Alkoholkonsum zu reduzieren. Dies böte zumindest eine Chance.

"Wir müssen möglichst früh ansetzen, damit Kinder suchtkranker Eltern nicht selbst in die Suchtspirale geraten, sondern die Chance haben, sich gesund zu entwickeln", betont Loheide.

In Deutschland leben nach Schätzungen über 2,65 Millionen Kinder, deren Eltern suchtkrank sind. (eb)

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