Kinderärzte sehen in Geburtenzahlen "Armutszeugnis"

WIESBADEN/KÖLN (ras). Die neuen Geburtenzahlen des Statistischen Bundesamtes stellen Politikern nach Ansicht des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ein zweifaches Armutszeugnis aus.

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Zum einen, weil trotz des hohen Pro-Kopf-Einkommens etwa 2,5 Millionen Kinder in Armut aufwachsen: nach aktuellen Zahlen etwa 16 Prozent der unter Zehnjährigen und etwa 19 Prozent der Zehn- bis 20-Jährigen. Zum zweiten, weil der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren an der Gesamtbevölkerung stetig sinken wird.

Die Entscheidung, ein oder mehrere Kinder zu bekommen, bedeutet heute in diesem Land, ein Armutsrisiko einzugehen, kritisiert BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann. 37 Prozent aller Einelternfamilien in Deutschland gelten als arm. Bei den Einelternhaushalten mit mehr als zwei Kindern sind es sogar 40 Prozent.

Familiengesetze, Steuersystem und Fördermaßnahmen wie etwa Vätermonate oder Elterngeld schaffen nach Ansicht von Hartmann keinen zuverlässigen Rahmen, in dem Eltern ohne Sorgen ihre Entscheidung für ein Kind treffen.

Aus Gesprächen mit jungen Eltern in den Arztpraxen werde deutlich, dass gerade gut qualifizierte junge Leute kaum einen Weg sehen, berufliche Anforderungen und Elternschaft miteinander zu vereinbaren.

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