Kommentar
Mütter brauchen Unterstützung
Im Jahr 2007 war es noch der politische Wille, die Gesundheit der Mütter zu stärken und ihnen den Zugang zu Mutter-Kind-Kuren zu erleichtern. Drei Jahre später scheint dies nicht mehr der Fall zu sein. Die Mutter-Kind-Kuren sind zwar seit 2007 Pflichtleistungen der Krankenkassen, trotzdem ist die Zahl der Antragsablehnungen wieder kontinuierlich gestiegen. Das ergibt sich zumindest aus Zahlen des Müttergenesungswerks. Die Kassen weisen diese Vorwürfe zurück. Sie lehnten Anträge nur ab, wenn sie medizinisch nicht begründet sind oder die Mütter für eine Kur zu krank sind.
Wer aber die Diskussion um Mutter-Kind-Kuren verfolgt, hört immer wieder den Vorwurf, dass Mütter nur Urlaub auf Kassenkosten machen möchten. Wer so argumentiert, hat nicht verstanden, worum es geht: Immer mehr Mütter leiden unter der Doppelbelastung Familie und Beruf. Und das hat oft fatale Folgen auch für ihre Kinder. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass einige Kassen eine Rotstiftpolitik auf Kosten der Mütter betreiben. Das ist nicht akzeptabel. Die verantwortlichen Politiker dürfen dabei nicht tatenlos zusehen. Sie sollten Flagge für die Mütter und Kinder zeigen.