Neue Leistungen nur via Kostenerstattung

MÜNSTER (iss). Vertragsärzte werden im kommenden Jahr neue Leistungen nur dann über das Sachleistungsprinzip erbringen, wenn die Krankenkassen dafür zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung stellen.

Veröffentlicht:

"Wenn die Krankenkassen sich nicht bewegen, werden wir 2009 keine neuen Leistungen einführen", sagte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler auf der Vertreterversammlung der KV Westfalen-Lippe.

Leider hätten sich die Kassen unter Verweis auf den Gesundheitsfonds entgegen den Beschlüssen des Erweiterten Bewertungsausschusses auf den Standpunkt gestellt, dass 2009 neue Leistungen nicht extrabudgetär bezahlt werden. Als Folge werde die KBV mit den Kassen im Bewertungsausschuss auch nicht über solche Leistungen verhandeln. Das gelte auch für neue vom Bundesausschuss beschlossene Leistungen. Köhler nannte die Balneophototherapie, die intravitreale Injektion und das Neugeborenen-Hörscreening.

Die Ärzte könnten diese Leistungen nach der Gebührenordnung für Ärzte abrechnen, die Versicherten müssten sich das Geld dann bei der Krankenkasse wiederholen - sie haben schließlich einen gesetzlichen Anspruch auf die entsprechende Versorgung. "Das werden die Krankenkassen nicht lange durchhalten und sich bewegen", erwartet Köhler.

Das Thema zeigt seiner Ansicht nach die Konsequenzen, die der Gesundheitsfonds langfristig für die Versorgung haben kann. "Werden Patienten künftig Innovationen nur noch über Zusatzprämien erhalten?", fragte Köhler.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle