Kommentar
Neuer Premier hat kaum eine Wahl
Die Unterhauswahlen in Großbritannien werden vermutlich knapp ausgehen. Doch ganz egal, wer Freitag früh die Hausschlüssel für den Londoner Regierungssitz in der Hand hält: Einfach dürften die kommenden Jahre nicht werden.
Für den staatlichen Gesundheitsdienst beginnt eine neue Zeitrechnung. Vorbei die Jahre enthusiastischer Etaterhöhungen. Vorbei die Zeiten, in denen jährlich tausende neue Haus- und Fachärzte eingestellt wurden. Ebenfalls goodbye zu neuen Kliniken, Primärarztpraxen und ambulanten Gesundheitsdiensten. Stattdessen beginnt für die Gesundheitspolitiker im Königreich das große Sparen.
Der britische Staatshaushalt ist nach Bankenkrise und Rezession in desolatem Zustand. Das Gesundheitswesen wird ohne Frage zu den Sparopfern zählen. Experten beziffern die Summe, die hier in den kommenden drei Jahren eingespart werden muss, auf "mindestens 20 Milliarden Pfund" (etwa 25 Milliarden Euro).
Abzuwarten bleibt, wo der Rotstift angesetzt wird. Ob bei den Hausärzten, Kliniken oder bei den Arzneikosten. Die Einsparungen werden schmerzhaft. Patienten werden darunter ebenso leiden wie die Gesundheitsberufe. Zu beneiden ist der nächste britische Premier nicht.
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