Fachberufe-Konferenz
"Normung taugt nicht für die Medizin"
BERLIN. Die Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen hat sich bei ihrer Jahrestagung - unter Beteiligung des Bundesgesundheitsministeriums - gegen Bestrebungen auf europäischer Ebene gewandt, medizinische Dienstleistungen einer Normung zu unterwerfen.
Konkret geschieht dies durch das private Europäische Komitee für Normung im Bereich der ästhetischen Chirurgie. In diesem Zusammenhang hatten neun europäische Ärzteverbände Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Februar angeschrieben und die Normungsaktivitäten des Komitees als eine "klare Kompetenzüberschreitung" bewertet. Jede Normung von Gesundheitsdienstleistungen müsse im Einklang mit dem Fachwissen, den technischen Fertigkeiten und der medizinischen Ethik stehen, betonten die Verbände darin. Es sei Aufgabe der Ärzteschaft, hierfür Standards, Richtlinien und Empfehlungen festzulegen.
Nach Auffassung der Bundesärztekammer würden deutsche Qualitätsstandards durch europäische Normen unterlaufen, so BÄK-Vizepräsident Dr. Max Kaplan. Auch das Bundesgesundheitsministerium steht den europäischen Bestrebungen kritisch gegenüber.
Fazit der Konferenz: In Deutschland gebe es umfassende gesetzliche und berufsrechtliche Regelungen für die Ausübung der Gesundheitsberufe. (HL)