Pflege ist mehr als "Hilfspersonal"

Wer den Fachkräftemangel angehen will, muss die Pflegeberufe aufwerten, und zwar auch finanziell, fordert ein Ökonom.

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OFFENBACH (ine). Um den drohenden Fachkräftemangel in der Pflege abzufedern, muss das Image der Pflegeberufe aufgewertet werden, so der Gesundheitsökonom Professor Peter Oberender aus Bayreuth beim Rhein-Main-Zukunftskongress in Offenbach.

Dazu gehöre auch, die Pflegenden besser in die Hierarchie der Ärzte zu integrieren.

"Pflegepersonal ist nicht nur Hilfspersonal", kritisierte Oberender. Ein gutes Beispiel für eine Erweiterung des Tätigkeitsspektrums sei das Modellprojekt der Schwester Agnes in Mecklenburg-Vorpommern.

Um Pflegeberufe attraktiver zu machen, braucht es nach Meinung Oberenders auch höhere Gehälter. Damit schaffe man Motivationsanreize. Denkbar seien etwa die Aufteilung des Gehaltes in ein Fixum plus einem erfolgsabhängigen Honorar.

Der Gesundheitsökonom geht davon aus, dass bis 2020 bundesweit bis zu 140 000 Pflegekräfte fehlen werden. Derzeit werde zwar versucht, Fachkräfte aus Osteuropa zu rekrutieren.

Allerdings, so Oberender, sei dies keine dauerhafte Lösung. Im Osten würden die Löhne ebenfalls steigen. "Dann gehen die Fachkräfte wieder in die Heimatländer zurück."

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