Hessen

Pflegemonitor macht Fachkräftemangel transparent

Veröffentlicht:

WIESBADEN. Hessenweit fehlten im Jahr 2016 über 4700 Pflegekräfte, das geht aus der aktuellen Analyserunde des hessischen Pflegemonitors hervor. Genauer waren es 2576 Altenpfleger, 1791 Gesundheits- und Krankenpfleger sowie 375 Kinderkrankenpfleger.

Dies entspreche in der Altenpflege einem Umfang von 14 Prozent des derzeitigen Beschäftigtenstandes, in der Krankenpflege seien es fünf Prozent und in der Kinderkrankenpflege zwölf Prozent, heißt es.

Zusatzbedarf über 50 Prozent

Für das Jahr 2035 prognostiziert der Pflegemonitor hessenweit einen demografiebedingten Erweiterungsbedarf von 11.260 Alten- und Krankenpflegern. Allein für die Altenpflege wäre das im Vergleich zum Beschäftigengrad im Jahr 2015 ein Mehrbedarf von 58 Prozent.

"Die Daten zeigen, dass die Nachfrage nach Pflegekräften in allen Versorgungssektoren und insbesondere in der Altenpflege schneller steigt, als das Angebot bei Absolventen und vermittelbaren Arbeitslosen trotz der weiter gestiegenen Anstrengungen im Ausbildungsbereich mithalten kann", sagte Hessens Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner.

Die Personalbedarfe in der Pflege erforderten ein breites Portfolio unterschiedlicher Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Die anstehende Reform der Pflegeausbildung wertet Grüttner dabei als Chance, die Attraktivität der Ausbildung und des Berufsbildes weiter zu steigern.

Eine einheitliche Erstausbildung ermögliche den Absolventen eine uneingeschränkte Anerkennung des Berufsabschlusses im europäischen Ausland und erleichtere den Wechsel zwischen den Versorgungssektoren, so der Minister. Man müsse aber auch dahin kommen, "dass Pflegekräfte bis zur Rente gesund im Beruf verbleiben und nicht aufgrund der Arbeitsbedingungen das Berufsfeld verlassen", stellte er klar.

Der Hessische Pflegemonitor ist ein web-basiertes Informations- und Kommunikationssystem. Alle zwei Jahren werden dort Analysen zum hessischen Pflegearbeitsmarkt aufbereitet.(reh)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Studie bescheinigt hohe Spezifität

Feiert das Belastungs-EKG ein kardiologisches Comeback?

Brustkrebsgefahr bei Adipositas

Prospektiv bestätigt: Bariatrische Operation senkt Brustkrebsrisiko

Lesetipps
Es zeichne sich ab, so Professorin Anne Letsch vom Onkologischen Zentrum Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, dass das biologische Geschlecht, aber auch Gender als soziales Rollenkonstrukt, an vielen Stellen Krebs und Krebsversorgung beeinflussen.

© [M] lera_efremova / stock.adobe.com

Gendermedizin in der Onkologie

Den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Krebs auf der Spur

Die Wahrscheinlichkeit, VHF-Trigger außerhalb des Pulmonalvenensystems zu finden, beträgt 5,9 Prozent bei einem PRE2SSS2-Score von 0–1, 19,2 Prozent bei einem Score von 2–4 und 40,0 Prozent bei einem Score von 5–6.

© plo / stock.adobe.com

Herde außerhalb der Pulmonalvenen

Score gibt Risiko für weitere Trigger von Vorhofflimmern an

Betroffene mit Reizblase haben ihn immer im Blick – den schnellsten Weg zur nächsten Toilette.

© Alex / stock.adobe.com

Harndrang und häufiges Wasserlassen

Reizblase: Da mischt oft die Psyche mit