Plädoyer für pädiatrische Spezialambulanzen

Veröffentlicht:

POTSDAM (ras). Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sieht großen Handlungsbedarf, um auch Kinder mit seltenen Erkrankungen künftig besser behandeln zu können. Möglich sei dies vor allem in pädiatrischen Spezialambulanzen, die derzeit jedoch nicht angemessen ausgestattet seien.

Auf diese Misere hat DGKJ-Präsident Fred Zepp aus Mainz bei der Jahrestagung seiner Organisation in Potsdam hingewiesen. Da die meisten seltenen Erkrankungen bereits bei Geburt oder im ersten Lebensjahr auftreten, seien sie in der Pädiatrie in ihrer Gesamtheit gar nicht selten. So sind derzeit allein 500 genetische Stoffwechselstörungen bekannt. Durchschnittlich eines von 100 Neugeborenen ist heute bereits von einer angeborenen Stoffwechselerkrankung betroffen.

Zepp kritisierte in Potsdam, dass weder die Vergütungsstruktur noch der zeitliche Aufwand und schon gar nicht das gerade für seltene Erkrankungen erforderliche breite interdisziplinäre Behandlungsnetz in der jetzigen gesetzlichen Regelung (nach Paragraf 116 b, SGB V) adäquat abgedeckt sei. Deshalb sei die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) in Potsdam, pädiatrische Spezialambulanzen stärken zu wollen (wir berichteten), längst überfällig gewesen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Sachstandsbericht beim Ärztetag

StäKo: Jede vierte Weiterbildung erfolgt bereits in Teilzeit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!