Pro Generika sieht wachsende Konzentration

BERLIN (HL). Die Rabattverträge haben langfristig eine möglicherweise negative Auswirkung auf den Wettbewerb im Generika-Markt. Der Branchenverband Pro Generika untermauert dies nun mit aktuellen Marktdaten aus den ersten vier Monaten dieses Jahres.

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Danach stammten 74 Prozent aller von Januar bis April 2011 abgegebenen Rabattarzneimittel von einem der zehn umsatzstärksten Hersteller. Der Anteil dieser Unternehmen am Marktsegment ohne Rabattvertrag habe dagegen bei lediglich 34 Prozent gelegen. Pro Generika: "Rabattverträge fördern damit deutlich die Konzentration auf der Herstellerseite."

Nach Auffassung von Pro Generika ist damit die Annahme von Krankenkassen, dass mit den Rabattverträgen vor allem kleinere und mittlere Pharmaunternehmen mehr Chancen im Wettbewerb hätten, nicht länger haltbar. Die Daten des Marktführungsinstituts IMS Health belegten vielmehr das Gegenteil.

Tatsache ist, dass die Rabattverträge, deren Konditionen zwischen Herstellern und Kassen vertraulich bleiben und somit den verordnenden Ärzten nicht transparent sind, zu erheblichen Marktanteilsverschiebungen geführt haben.

Vor allem in der ersten Phase der Rabattverträge haben in Deutschland völlig unbekannte und unbedeutende Unternehmen mit nur geringen Marktanteilen eine Chance gesehen, via Vertrag mit den Kassen in den deutschen Markt vorzustoßen. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass es beim Start der Verträge auch Lieferdefekte gab.

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