Arzneisucht

Prüfer-Storcks will Ärzte aufklären

Hohes Alter, hohes Risiko für Medikamentenabhängigkeit: Darüber sollen Hamburgs Ärzte mehr aufgeklärt werden, fordert die Senatorin.

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HAMBURG. Die Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit ist bei älteren Menschen besonders hoch. Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) fordert nun mehr Sensibilität auch von Ärzten.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde gründet ihre Mahnung auf Ergebnisse einer Studie, die sie vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung an der Uni Hamburg vornehmen ließ.

Im Untersuchungszeitraum bekamen rund 78.500 Patienten in der Metropole Benzodiazepine auf insgesamt fast 300.000 Rezepten verschrieben. Drei Fünftel der Verordnungen stellten Allgemeinmediziner aus.

"Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil älterer Menschen über 70 Jahre mit Benzodiazepin-Verordnungen mit knapp 30 Prozent überproportional hoch ist", teilte die Behörde mit.

Ein weiteres Ergebnis: Rund zwei Drittel der Frauen erhielten hochdosierte Benzodiazepin-Langzeitverordnungen. Die Behörde sieht hier die Gefahr eines erhöhten Sturzrisikos und einer verringerten Gedächtnisleistung.

Prüfer-Storcks rief in diesem Zusammenhang dazu auf, Ärzte und Pflegekräfte stärker für das Thema Medikamentenmissbrauch zu sensibilisieren und sie besser zu schulen. Außerdem sollen Einrichtungen der Alten- und der Suchthilfe enger zusammenarbeiten. (di)

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