SPD warnt vor Flickenteppich in der Pflege

BERLIN (hom). Die SPD sieht den noch von der großen Koalition beschlossenen Aufbau von Pflegestützpunkten, in denen sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen beraten lassen können, gefährdet.

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"Ich habe die Befürchtung, dass hier ein Flickenteppich entsteht", sagte SPD-Pflegeexpertin Hilde Mattheis der "Ärzte Zeitung". In einigen, vor allem SPD-regierten Ländern werde vergleichsweise viel für den Aufbau der Beratungsstellen getan. Als Beispiel nannte Mattheis Rheinland-Pfalz mit 135 Pflegestützpunkten. Andere Länder wie Sachsen oder Thüringen hielten sich beim Aufbau der Stützpunkte dagegen zurück.

Der Bundesregierung warf Mattheis vor, kein Interesse an den Anlaufstellen zu haben. "Da merkt man, dass die Union die Pflegestützpunkte von vornherein nicht wollte."

Die große Koalition hatte im Zuge der Pflegereform 2008 gesetzlich Pflegeversicherten das Recht auf kostenlose Pflegeberatung eingeräumt. Vor allem die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte sich für die Anlaufstellen stark gemacht. Bei der Union stieß die Idee dagegen auf Ablehnung. Als Kompromiss einigten sich Union und SPD darauf, es den Ländern zu überlassen, ob und wie viele Stützpunkte sie einrichten.

Das Ergebnis ist, dass die Länder unterschiedliche Strategien beim Aufbau der Beratungsstellen verfolgen. Auch ein einheitliches Logo, das die Stützpunkte als solche kenntlich macht, existiert bislang nicht.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Pflegestützpunkte: föderale Kirchturmpolitik prägt das Bild

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