Kommentar – SmED

Software für den Notfall

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Notfall oder Bagatelle? An der Frage scheiden sich die Geister – insbesondere dann, wenn das Entscheidungs-Management beim medizinischen Laien liegt. Es sind die subjektiv empfundenen Notfälle, die dazu führen, dass die notfallmedizinische Versorgung oft an ihre Grenzen stößt.

Vertrags- und Krankenhausärzte wollen zusammen mit weiteren Partnern ein "Strukturiertes medizinisches Einschätzungsverfahren" (SmED) etablieren. Über die 116 117 soll vorab geklärt werden, ob der Notfall tatsächlich einer ist, ob ein niedergelassener Arzt vielleicht am nächsten Tag helfen kann oder ob ein Hausmittel ausreicht. Das könnte die Situation entspannen.

Zu Recht weisen Notfallmediziner darauf hin, ein solches System zunächst nur im Niedrigrisikobereich zu testen. Begründet wird dies mit der atypischen Symptomatik, insbesondere bei älteren Patienten. Erfahrungen zu sammeln hat hier oberste Priorität und braucht einen langen Atem. Daher ist es richtig, ein solches Projekt jetzt zu starten.

Man kann nicht immer nur eine Situation beklagen, wenn man nicht den Mut hat, auch neue Wege zu gehen. Die Schweiz hat's vorgemacht.

Dreh und Angelpunkt aber bleibt weiter: Die 116 117 muss in die Köpfe der Menschen – so wie die 112 und die 110!

Lesen Sie dazu auch: IT-gestützte Triage: SmED hilft, künftig Notfälle richtig einzuschätzen

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