Kommentar

Suizidprävention - aber wie?

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

An die 10.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland freiwillig das Leben. Das Nationale Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro) weist mit Nachdruck darauf hin, dass nur wenige dieser Suizide von tatsächlich sterbenskranken Menschen verübt werden.

Viele Betroffene sind schlicht und ergreifend psychisch krank. Suizidale Äußerungen und Handlungen sollten daher nicht als Ausdruck des unbedingten Willens zum Sterben verstanden werden, sondern als Signal.

Mit Aufklärung, individuellen Gesprächen und im Einzelfall auch einer medikamentösen Behandlung kann es gelingen, diesen Menschen wieder eine Lebensperspektive zu geben.

Wer die aktuelle Debatte um eine gesetzliche Regelung zum assistierten Suizid in Deutschland aufmerksam verfolgt, dem wird allerdings eines nicht entgangen sein: Allzu oft fordern einzelne Befürworter einer Liberalisierung das Recht, generell tödlich wirkende Medikamente für Menschen mit Suizidwunsch zur Verfügung zu stellen, völlig unabhängig von deren Erkrankung.

Man mag über die Frage des assistierten Suizids für sterbenskranke Menschen kontrovers diskutieren können: Eine Ausweitung dieser Debatte auf Menschen, die nicht todkrank sind, verbietet sich.

Lesen Sie dazu auch: Tag der Suizidprävention: Erhängen ist häufigste Selbsttötungsmethode

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?