Sachsen
Taxis machen Notdienst teurer
In Sachsen haben die Taxi-Dienstleister ihre Preise erhöht. Das hat auch Konsequenzen für den ärztlichen Notdienst: er dürfte für die Ärzte teurer werden. Bloß die Wegepauschalen sorgen für Streit.
DRESDEN. Die KV Sachsen muss mehr Geld für den kassenärztlichen Bereitschaftdienst ausgeben. Gründe dafür sind erhöhte Taxi-Tarife, der Wegfall der Praxisgebühr und die Umsatzsteuer. Entsprechenden Anträgen wurde bei der jüngsten Vertreterversammlung der KV in Dresden zugestimmt.
Bei der Sitzung kündigte der KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Heckem zudem an, dass er von einer Erhöhung der Wegepauschalen ausgeht. Dies ist allerdings noch Gegenstand von Verhandlungen mit den Kassen.
Preisänderungen bei Taxi-Unternehmen führen im Bereitschaftsdienst der Region Dresden zu einer Erhöhung von drei auf zehn Euro der Umlage je Arzt und Monat. Jeder Arzt der Region zahlt diese Umlage für die Realisierung des Bereitschaftsdienstes, der von drei Taxi-Dienstleistern bewerkstelligt wird.
Zwei der drei hätten eine Preisanhebung angekündigt, beim dritten sei dies zu erwarten, begründete Dr. Frank Eisenkrätzer, Vorsitzender des KV-Regionalausschusses Dresden, den Antrag. "Außerdem ist durch den Wegfall der Praxisgebühr mit einer ansteigenden Inanspruchnahme des Hausbesuchsdienstes zu rechnen."
Pauschalen sollen separat verhandelt werden
Im Bereitschaftsdienstbereich Dippoldiswalde steigt die Umlage pro Arzt und Monat von 40 auf 60 Euro. In Dippoldiswalde ist das DRK mit dem Fahrdienst betraut: Ende 2011 stellten die Finanzbehörden laut dem KV-Antragstext fest, dass das DRK keine Umsatzsteuer abführte.
Seitdem wird sie gezahlt, die zusätzlichen Kosten werden auf die Ärzte umgelegt.
Eine generelle Erhöhung der Wegepauschalen für Bereitschaftsdienste ist derzeit noch strittig zwischen KV und Kassen. Das Schiedsamt hatte in seiner Entscheidung zur Gesamtvergütung kürzlich verfügt, dass die Pauschalen separat verhandelt werden sollen.
KV-Chef Heckemann geht davon aus, "dass eine Erhöhung der Pauschalen kommen wird". Dirk Bunzel, Sprecher des vdek Sachsen, erklärte auf Anfrage, dass sein Verband "eine Kalkulation auf der Grundlage des ADAC-Kostenrechners für solide" halte.
"Wir sind aber bereit, eine andere Strukturierung unter Beachtung der bisher bereitgestellten Mittel zu diskutieren." (tt)