Thüringen erweitert Stipendien für Hausärztenachwuchs

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ERFURT (rbü). Thüringen baut sein Stipendiensystem im Kampf gegen den Ärztemangel weiter aus. Neun Stipendien wurden bereits in diesem Jahr erstmals vergeben, fünf weitere seien in Vorbereitung, kündigte Sozialministerin Heike Taubert (SPD) an. Gefördert werden derzeit Ärzte in Weiterbildung in den besonders von Unterversorgung bedrohten Fachgebieten Innere und Allgemeinmedizin. Sie erhalten eine monatliche Förderung von 250 Euro für maximal 60 Monate.

Im Gegenzug verpflichten sie sich zur vertragsärztlichen Tätigkeit oder Niederlassung in einer unterversorgten Region für mindestens vier Jahre. Das Geld stammt aus dem Topf einer von der KV Thüringen (KVT) und dem Land gegründeten Stiftung zur Förderung der ambulanten Versorgung. Prognosen zufolge gehen fast 40 Prozent der Hausärzte in Thüringen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand.

Noch in diesem Jahr will die Stiftung nach Angaben des Ministeriums zudem eine erste Hausarztpraxis in einem unterversorgten Gebiet auf den Weg bringen. "Die Arbeit der Stiftung trägt also Früchte, deshalb wollen wir die Hilfsmöglichkeiten weiter ausbauen", sagte Heike Taubert. Die KVT hat bereits mit dem Modell der Eigeneinrichtung ein bundesweit einzigartiges Modell geschaffen, um den Schritt in die Niederlassung zu erleichtern.

Befristet auf zwei Jahre arbeiten Ärzte als Angestellte in einer KV-eigenen Praxis in einer unterversorgten Region. Nach Angaben der KVT haben die Ärzte in beiden bisher erprobten Fällen bereits nach einem Jahr die Praxis selbstständig weitergeführt.

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