Verbraucherschützer beklagt zu viele Hospitalisierungen

HAMBURG (dpa). In der Debatte über mögliche Schließungen von Krankenhäusern hat sich die Verbraucherzentrale eingeschaltet.

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"Die Patienten werden zum Teil zu schnell eingewiesen, insofern gibt es zu viele Betten und möglicherweise auch zu viele Kliniken", sagte Christoph Kranich von der Hamburger Verbraucherzentrale der Nachrichtenagentur dpa.

Es seien Fälle bekannt, in denen Krankenhäuser niedergelassenen Ärzten Prämien für Einweisungen zahlten.

Damit reagierte Kranich auf die Forderung des Chefs der Barmer GEK, Dr. Christoph Straub, Strukturreformen bei den Kliniken vorzunehmen und Krankenhausbetten abzubauen. Bei Krankenhausvertretern war Straub mit seinem Appell auf Ablehnung gestoßen.

Kranich erinnerte an die Risiken einer Krankenhauseinweisung. "Das Krankenhaus macht ja auch krank", sagte er mit Blick etwa auf Krankenhauskeime, an denen bis zu 15 000 Menschen jährlich stürben.

Allerdings dürfe die Alternative zu weniger Einweisungen nicht sein, dass Kranke ohne Behandlung zu Hause lägen.

So müssten die Kassenärztlichen Vereinigungen durch Umverteilung der Honorare dafür sorgen, dass auch in ländlichen Regionen genügend niedergelassene Mediziner für die ambulante Versorgung bereit stünden.

Die Krankenkassen ihrerseits müssten die ambulanten Pflegedienste üppiger ausstatten. Dies könnten sie sich leisten, wenn weniger Menschen ins Krankenhaus kämen. Die Verzahnung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung müsse besser werden, fügte der Verbraucherschützer hinzu.

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