Vertragsärzte im Nordosten hadern mit Ministerin

SCHWERIN (di). Die niedergelassenen Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind nicht gut auf ihre Gesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) zu sprechen.

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Nachdem KV-Chef Dr. Wolfgang Eckert Schwesig in einem Interview wegen einer nach seiner Ansicht zu beobachtenden Bevorzugung der großen Kliniken mit ambulantem Angebot kritisiert hatte, legte nun der Hausärzteverband nach.

"Ministerin Schwesig arbeitet mit der großzügigen Förderung von privaten Klinikbetten als Leuchtturmprojekte am perfekten Dachausbau, während sie die Probleme der breiten ambulanten Basisversorgung als brüchiges Fundament nicht nur aus dem Auge verloren hat, sondern durch massive Wettbewerbsverzerrung weiter zusätzlich schädigt", teilte der Verband mit.

Hintergrund der Vorwürfe ist die Förderpraxis des Landes, von der unter anderem private Klinikketten wie Helios oder Damp profitieren. Die Krankenhäuser sind auch in der ambulanten Versorgung aktiv, etwa nach Paragraf 116 b, über Medizinische Versorgungszentren oder beim ambulanten Operieren.

Viele niedergelassene Ärzte im Nordosten empfinden die zunehmenden Aktivitäten der Kliniken im ambulanten Bereich als Bedrohung und fühlen sich von Schwesig nicht ausreichend wahrgenommen. Der NDR hatte KV-Chef Eckert mit den Worten zitiert: "Wir haben das Gefühl, dass wir für sie gar nicht existent sind."

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