Keine Einigung

Weniger Geld für Hebammen ab Juli?

Erneut Ärger um die Haftpflichtprämien für Hebammen: Weil Kassen und Verbände unterschiedliche Vorstellungen über einen Kostenausgleich haben, ist eine Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

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Hebammenprotest gegen hohe Versicherungsprämien Anfang des Jahres.

Hebammenprotest gegen hohe Versicherungsprämien Anfang des Jahres.

© Axel Heimken / dpa

BERLIN. Der Streit um die steigenden Haftpflichtprämien zwischen Hebammenverbänden und dem GKV-Spitzenverband hat sich zugespitzt. Am Freitag konnten sich Kassen und Verbände nicht über einen Kostenausgleich für die ab Juli dieses Jahres auf 5091 Euro steigenden Prämien einigen.

Der Spitzenverband sieht die Schuld dafür bei den Hebammen. Statt des gesetzlich vorgesehenen Ausgleichs für die gestiegenen Haftpflichtkostenvon zwei Millionen Euro hätten die Hebammenverbände vier Millionen Euro gefordert, teilt der Spitzenverband mit.

Der Deutsche Hebammenverband widerspricht: Die Kassen seien nicht bereit gewesen, die nachgewiesene Mehrbelastung "ausreichend auszugleichen". Beim Angebot der Kassen wären die in der Geburtshilfe tätigen Hebammen auf den von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplanten "Sicherstellungszuschlag" angewiesen gewesen.

Die Kassen werfen dagegen den Hebammenverbänden vor, die Frage der Kosten für die Berufshaftpflicht mit "allgemeinen Honorarforderungen" zu vermengen. Das von den Kassen vorgeschlagene Modell hätte auch für Hebammen mit nur wenigen Geburten eine Lösung gebracht, so der Spitzenverband.

Nach Kassenangaben drängt eine Einigung, da nach dem 1. Juli ein früher vereinbarter Zuschlag ausläuft. Im Ergebnis könnte die Vergütung für eine Geburt danach sinken.

Betroffen wären bundesweit rund 2500 freiberufliche Hebammen. Einigung erzielt wurde dagegen bereits für Hebammen, die Vorsorge oder Wochenbett-Betreuung anbieten. (fst)

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