Pädiater

Wir sind keine Vorsorge-Sheriffs

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KÖLN (iss). Die Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein lehnen die Pläne von CDU und CSU zum Betreuungsgeld ab. Die Ärzte halten das ganze Konzept für wenig sinnvoll. Vor allem wollen sie sich aber nicht zu "Sheriffs" machen lassen.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hatte im Interview mit der "Rheinischen Post" die Forderung von Familienministerin Kristina Schröder unterstützt, Eltern nur dann Betreuungsgeld auszuzahlen, wenn die Kinder an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.

Die Kinder- und Jugendärzte wollten keine Erziehungsüberwachung im staatlichen Auftrag, sagt Dr. Thomas Fischbach, Vorsitzender des nordrheinischen Berufsverbands. "Wir lehnen es ab, Teil eines Meldesystems im Rahmen des Betreuungsgeldes zu werden, das wir ohnehin kritisch sehen."

Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass die frühe Förderung in gut ausgestatteten Kitas die soziale und intellektuelle Entwicklung von Kindern fördere, sagt er. Davon profitierten gerade Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien.

"Daher lehnen wir das Betreuungsgeld in der geplanten Form ab".Stattdesssen fordere der Verband den Ausbau des gesamten Frühfördersystems, sagte Fischbach.

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