Bayern
Wird die "Pflege-Vereinigung" beschlossen?
MÜNCHEN. Beschließt Bayern eine "Pflege-Vereinigung"? Heute Vormittag geht der entsprechende Gesetzentwurf im Landtag in die zweite Lesung. Die Staatsregierung möchte damit eine Vereinigung etablieren, der sich Pflegekräfte freiwillig anschließen können. Sie soll in Verfahren zur Gesetzgebung einbezogen werden, die diese Berufsgruppe betreffen.
Der Gesetzentwurf bezieht sich auf Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage durch TNS Infratest unter Pflegekräften in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, Pflegeheimen und der ambulanten Pflege, die Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bereits im Dezember 2013 präsentiert hatte. Danach sprachen sich zwar 50 Prozent der 1118 Befragten für eine Pflegekammer aus, 34 Prozent lehnten eine Verkammerung ab und 16 Prozent machten keine Angaben oder wollten sich nicht festlegen. Allerdings lehnten 51 Prozent der befragten Pflegekräfte eine klassische Kammer aufgrund der Beitragspflicht bzw. der Pflichtmitgliedschaft ab – auch wenn grundsätzlich der Gedanke einer Berufsvertretung unterstützt wurde.
Vertreter von Pflegeverbänden hatten dagegen bis zuletzt gefordert, eine reguläre Kammer mit Pflichtmitgliedschaft einzurichten. Davon erhofften sie sich eine stärkere Vertretung ihres Berufs im Gesundheitswesen. (cmb/run)