Zehn Prozent mehr Geld - Hebammen lehnen ab

Erste Einigung im Streit zwischen den Hebammen und Kassen: Beide Parteien haben sich heute auf einen Ausgleich für die gestiegenen Haftpflicht-Prämien geeinigt. Noch überkreuz liegen sie beim Honorar.

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Hebammen gehen wieder zuversichtlicher an die Arbeit, nachdem ein Ausgleich für die gestiegenen Prämien der Berufshaftpflichtversicherung zugesichert wurde.

Hebammen gehen wieder zuversichtlicher an die Arbeit, nachdem ein Ausgleich für die gestiegenen Prämien der Berufshaftpflichtversicherung zugesichert wurde.

© Oliver Berg / dpa

BERLIN (af). Freiberufliche Hebammen bekommen einen Ausgleich für die gestiegenen Prämien ihrer Berufshaftpflichtversicherungen. Darauf haben sich die Berufsverbände der Hebammen und der GKV-Spitzenverband am Montag geeinigt.

Für die Kassen bedeute dies jährliche Mehrausgaben von 1,7 Millionen Eurom im Jahr, teilte der Verband mit.

Eine Hebamme erhält demnach 26,50 Euro zusätzlich für eine Geburt in einem Geburtshaus und 78 Euro mehr für eine Hausgeburt.

Als "wichtiges Signal" für diese Berufsgruppe wertete der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm, die Einigung.

Zehn Prozent mehr Honorar abgelehnt

Durch den sprunghaften Anstieg der Haftpflichtprämien hätten sich viele Hebammen gezwungen gesehen, ihre Tätigkeit einzuschränken oder ganz aufzugeben.

Die Vergütungsverhandlungen seien damit nicht abgeschlossen, betonten Sprecherinnen der Hebammen-Berufsverbände.

Eine Honorarerhöhung von mehr als zehn Prozent haben die Verhandlungsführerinnen abgelehnt und angekündigt, die Schiedsstelle anzurufen.

Es gehe darum, dass freiberufliche Hebammen von ihrem Beruf auch leben können.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Biggi Bender, lobte die Einigung. "Es wurde höchste Zeit, dass die gestiegenen Haftpflichtprämien beim Honorar für Hebammen berücksichtigt werden", sagte Bender in Berlin.

Die Einigung sei ein wichtiger Schritt, "um den Rückzug der Hebammen aus der Geburtshilfe zu stoppen."

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