Arzt und Apotheker: Patienten wollen beide

Die Verlängerung von Rezepten ist nur ein Beispiel dafür, was sich Patienten wünschen. Einer Studie zufolge erwarten sie vor allem eine bessere Kooperation zwischen Praxis und Offizin. Und: Die Apotheken gewinnen insgesamt an Bedeutung.

Veröffentlicht:
Zusammen: Ärztin und Apothekerin.

Zusammen: Ärztin und Apothekerin.

© [M] Klaro / sth

DÜSSELDORF (acg). Gute Erreichbarkeit sowie Gesundheitsberatung und Service - das sind die wichtigsten Wünsche, die die Deutschen an Apotheken haben.

Darüber Auskunft gibt die Studie "Zukunft der Apotheke" des Instituts für Handelsforschung Köln im Auftrag der nordrhein-westfälischen Apothekerkammern und -verbände.

Die Wissenschaftler haben 1006 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren danach gefragt, welche Bedürfnisse eine moderne Apotheke befriedigen sollte.

Das Ergebnis: 70 Prozent glauben, dass in Zeiten, in denen die ärztlichen Gesundheitsleistungen immer weiter gekürzt werden, der Apotheker als Ansprechpartner in Gesundheitsfragen eine immer größere Rolle spielen wird.

Um die Qualität der Beratung gewährleisten zu können, wünschen sich dazu zwei Drittel der Befragten, dass Kassen- und Beratungsbereiche in der Apotheke besser voneinander getrennt werden sollen.

Zudem sollen niedergelassene Ärzte und Apotheker bei der Betreuung von Patienten noch enger als bisher in den meisten Fällen zusammenarbeiten, fordern 80 Prozent der Befragten.

Mehr Beratung in der Apotheke gefragt

76 Prozent können sich vorstellen, dass Apotheken sich in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt um die Rezeptverlängerung kümmern.

"Wichtig ist, dass die Apotheke mit ihrem Angebot Kunden einen Mehrwert verschafft", wie Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, bei der Vorstellung der Studienergebnisse in Düsseldorf hervorhob.

In der Praxis könnten das beispielsweise Gesundheits-Checks sein. Aber auch die Möglichkeit, über das Internet Medikamente vorab bei der Apotheke zu bestellen, zählte Preis dazu.

45 Prozent der Umfrageteilnehmer würden sich über ein entsprechendes Angebot freuen. 42 Prozent beurteilen es zudem positiv, wenn die Apotheke Liefer- und Botendienste anbietet, 35 Prozent würden das Angebot einer persönlichen Kundenakte begrüßen.

Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) wies auf die Bedeutung der wohnortnahen Versorgung durch Apotheken hin. "In Zukunft wird es bedingt durch den demografischen Wandel mehr Menschen geben, die Beratung in der Apotheke benötigen", sagte sie.

"Wir müssen uns verstärkt dafür einsetzen, dass Patienten auch in Zukunft ohne lange Anfahrtswege Zugang zu einer Apotheke haben."

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Schlagkräftiges Doppel

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie Hausärzte Fortbildung jetzt „feiern“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen