Nach Cambridge
AstraZeneca zieht um
LONDON. Der schwedisch-britische Pharmahersteller AstraZeneca will seine weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neu strukturieren.
Wie das Unternehmen zu Wochenbeginn mitteilte, soll die Einrichtung so genannter strategischer F&E-Zentren dazu beitragen, die Pipelineproduktivität zu erhöhen, Kosten und Komplexitäten zu reduzieren sowie die Positionierung als eines namhaften Anbieters biotechnologischer Innovationen voran bringen.
Bis 2016 würden durch die Neuausrichtung voraussichtlich rund 2500 Funktionen regional umverteilt und die Beschäftigung in F&E um 1600 Stellen gekürzt. Größtenteils seien davon die Standorte Wilmington in den USA sowie London und Alderley Park in Großbritannien betroffen, heißt es.
Das Vorhaben werde einmalige Restrukturierungskosten von 1,4 Milliarden Dollar erfordern. Zusätzlich sollen 500 Millionen Dollar investiert werden, um in Cambridge ein neues Pharma-Forschungszentrum zu errichten.
1600 Stellen werden verlagert
In der englischen Universitätsstadt wird demnach künftig auch die Konzernzentrale angesiedelt sein. Momentan residiert sie noch in London.
Dieser Standort, an dem 350 Leute arbeiten, soll bis 2016 geschlossen werden. Zudem sollen im britischen Alderley Park künftig keine F&E-Aktivitäten mehr stattfinden.
Etwa 1600 Stellen würden von hier nach Cambridge verlagert oder in einen Fertigungsbetrieb bei Macclesfield. 700 Stellen würden in Alderley Park bleiben - ein Verkauf des Werks scheint nicht ausgeschlossen.
Vom US-amerikanischen Wilmington sollen 1200 Stellen wegverlagert werden, teils in die Biotechproduktion nach Gaithersburg, wo sich künftig die amerikanischen F&E-Aktivitäten konzentrieren, teils an andere US-Standorte.
Wilmington bleibe aber Hauptquartier des US-Vertriebs, heißt es weiter. Dritter großer F&E-Stützpunkt neben Cambridge und Gaithersburg bleibt Mölndal bei Göteborg, wo vor allem kleine Moleküle erforscht werden. (cw)