Schadenersatz

Bei stimmiger Aufklärung gibt's kein Geld

Veröffentlicht:

KÖLN. Patienten, die nach einer fachgerechten Prostataoperation unter Erektionsstörungen leiden, haben keinen Anspruch auf Schadenersatz.

Gleiches gilt für Ejakulationsstörungen, wenn die Männer über das Risiko zutreffend aufgeklärt wurden. Das hat das Oberlandesgericht Hamm (OLG) in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil entschieden.

Ein Patient hatte eine Klinik nach einer Prostataoperation mit Vasektomie auf Schadenersatz und ein Schmerzensgeld von 20.000 Euro verklagt. Er machte die behandelnden Ärzte für nach dem Eingriff aufgetretene Erektionsstörungen verantwortlich.

Zudem monierte der 62-Jährige, dass er über die Vasektomie und das Risiko von Ejakulationsstörungen nicht richtig aufgeklärt worden sei.

Das Landgericht und in der zweiten Instanz das OLG konnten aber weder einen Behandlungs- noch einen Aufklärungsfehler der Ärzte feststellen. Die Ejakulationsstörung sei eine zwangsläufige Folge der Operation, urteilten die Richter. Die Erektionsschwäche beruhe auf anderen Vorerkrankungen.

Bei dem als offene Prostataoperation durchgeführten Eingriff könne es nicht zu Verletzungen von Nerven gekommen sein, die Erektionsstörungen verursachten.

Die Vasektomie war nach Einschätzung des OLG medizinisch indiziert, um eine Entzündung der Nebenhoden zu vermeiden. Nach dem von ihm unterzeichneten Aufklärungsbogen war der Patient über die Zusammenhänge unterrichtet worden. (iss)

Az.: 26 U 98/12

Mehr zum Thema

Brandbrief

ABDA appelliert an Habeck, höhere Skonti zu erlauben

Landessozialgericht

Hohe Hürden für Corona-Infektion als Arbeitsunfall

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!