Anlagen-Kolumne
Gelegenheiten abwarten lohnt sich
Die großen Trends an der Börse sind weiterhin intakt. Die kleine Korrektur vom Jahresanfang, die auf einen übertriebenen Optimismus folgte, wurde von Anlegern als Einstieg genutzt und inzwischen wieder aufgeholt. Die Aktienmärkte notieren bereits wieder auf Allzeithochs.
Das technische Umfeld ist nicht viel, aber doch etwas günstiger, weil die Stimmung nicht mehr ganz so aufgeheizt ist. Allerdings fällt es dem Aktienmarkt auch seit einigen Tagen zunehmend schwerer, sich von der Stelle zu bewegen.
Für Anleger ist es nicht leicht, sich ruhigen Gewissens zu positionieren. Denn sollte sich ein Kursniveau entwickeln, das schwierig zu überschreiten wäre, dann wären noch genügend potenzielle Verkäufer vorhanden und es käme zu einer erneuten Korrektur. Aufgrund des fünfjährigen Aufschwungs zweifeln Investoren heute eher, weil die durchschnittliche Dauer eines Börsenaufschwungs bereits überschritten wurde.
Auch in Anbetracht der nicht mehr günstigen Bewertung ist der Aktienmarkt korrekturanfälliger. Das bietet jedoch auch Chancen für etwas kurzfristiger orientierte Anleger: In den nächsten Monaten dürften sich immer wieder Einstiegsgelegenheiten bieten.
Die Gefahr einer breiten Börsenbaisse erscheint nicht besonders groß zu sein. Erstens würde schnell wieder das Argument der fehlenden Anlagealternative greifen, weil es nach wie vor kaum gut verzinste Anlagen gibt. Zweitens werden die Notenbanken weiterhin monetär stimulieren, auch wenn das Tempo in den USA etwas gedrosselt wird.
Drittens sind Zinsanhebungen vorerst nahezu ausgeschlossen. Viertens signalisieren die Einkaufsmanagerindizes in wichtigen Regionen noch eine konjunkturelle Belebung. Fazit: Die Aktie bleibt eine attraktive Anlageform. Eine Börsenbaisse ist nicht zu befürchten. Für Einstiegszeitpunkte sollten Privatanleger aber zwischenzeitliche Korrekturen abwarten.