Bayern

Jede zweite Klinik defizitär

Der Negativtrend der vergangenen Jahre setzt sich 2013 bei den Kliniken in Bayern fort. Das zeigen aktuelle Zahlen der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.

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MÜNCHEN. In Bayern hat jedes zweite Krankenhaus im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Das hat eine Erhebung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) ergeben, die jährlich die wirtschaftliche Lage und die Stimmung in den bayerischen Kliniken ermittelt.

Im Jahr 2013 habe sich der negative Trend der vergangenen Jahre weiter verstärkt und nehme inzwischen besorgniserregende Ausmaße an, erklärte BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein in München.

Während im Jahr 2010 rund 20 Prozent der Kliniken ein negatives Ergebnis zu verzeichnen hatten, habe sich dieser Anteil im Jahr 2013 auf etwa 52 Prozent mehr als verdoppelt, so Hasenbein. Der Anteil der Kliniken mit einem positiven Betriebsergebnis habe sich im gleichen Zeitraum von 80 auf jetzt 27 Prozent verringert.

Klinikmanager erwarten eine Besserung der Situation

Für die Zukunft erwarten die Krankenhausmanager in Bayern jedoch eine Besserung mit einem leichten Rückgang der Zahl defizitärer Einrichtungen. Diese Erwartungen gründen sich nach Angaben Hasenbeins auf die von der Bundesregierung angekündigte Krankenhausreform, mit der die systematische Unterfinanzierung der Krankenhäuser beendet werden soll.

Das Ziel der Bundesregierung, in der stationären Versorgung für Qualitätsverbesserungen zu sorgen, stoße bei den Klinikmanagern auf Zustimmung, so Hasenbein weiter.

Zu der Forderung nach mehr Fachkräften sowie nach baulichen und apparativen Standards gehöre allerdings auch die Klarstellung, wie dies finanziert werden soll. "Nur immer zu fordern, ohne die Krankenhäuser auch zu fördern, geht nicht mehr", sagte Hasenbein.

Mit der geplanten Krankenhausreform bestehe jetzt die Chance, "offensichtliche Fehlsteuerungen" zu korrigieren und die besorgniserregende wirtschaftliche Entwicklung bei den Krankenhäusern zu stoppen, meinte Hasenbein.

Verbesserungen bei Investitionsmitteln gefordert

In der Umfrage hatten sich nach Angaben der BKG 71 Prozent für eine bessere Finanzierung der Betriebskosten ausgesprochen. Auch bei der Finanzierung der Investitionen, für die der Freistaat zuständig ist, sehen die Krankenhäuser Handlungsbedarf: 62 Prozent fordern Verbesserungen der Investitionsmittel. (sto)

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