Kartellwächter nehmen J&J und Novartis unter die Lupe

Johnson & Johnson und Novartis steht Ärger ins Haus: Die EU-Kommission verdächtigt die beiden Pharmaunternehmen unlauterer Geschäftspraktiken und hat die Kartellprüfer auf den Plan gerufen.

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Die EU sieht sich die Verträge zwischen Johnson & Johnson und Novartis genauer an.

Die EU sieht sich die Verträge zwischen Johnson & Johnson und Novartis genauer an.

© Finecki / fotolia.com

BRÜSSEL (dpa). Die EU-Kommission verdächtigt den US-Konzern Johnson & Johnson und das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis unlauterer Geschäftspraktiken.

Die obersten Wettbewerbshüter Europas hätten daher ein Kartellverfahren gegen beide Unternehmen eröffnet, teilte die EU-Behörde am Freitag in Brüssel mit.

Verdacht betrifft Schmerzmittel Fentanyl

Der Vorwurf lautet, dass J & J an Novartis Geld gezahlt hat, damit die Firma ihr Nachahmerprodukt des Schmerzmittels Fentanyl in den Niederlanden zeitverzögert auf den Markt brachte.

Die EU-Experten nehmen nun die Verträge zwischen den Amerikanern und den auf Generika spezialisierten Niederlassungen von Novartis unter die Lupe.

Preisabsprachen sind verboten

Sollten sich die Vorwürfe erhärten, droht den Firmen eine Kartellstrafe von bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes.

Preisabsprachen oder Vereinbarungen zur Aufteilung von Märkten sind in der EU verboten. Eine Frist für die Entscheidung gibt es nicht.

Kartellwächter haben Pharmabranche im Blick

Die EU-Kommission betonte, dass die Einleitung des Verfahrens noch nichts über das Ergebnis und die Schuld der Unternehmen aussage.

Allerdings haben die Kartellwächter seit längerem die Geschäftspraktiken der Pharmabranche im Visier.

Solche Vorgänge kommen angeblich häufig vor

Es komme häufig vor, dass die Hersteller von Originalpräparaten teuer dafür bezahlten, dass Generika zeitverzögert auf den Markt kämen, schrieb die Behörde.

Ein solches Vorgehen schade dem Verbraucher und dem Gesundheitssektor und werde daher intensiv verfolgt.

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