Kliniken in Niedersachsen fordern Luft für die Budgets
BREMEN/HANNOVER (cben). Mitarbeiter von etwa 100 Krankenhäusern in Niedersachsen haben in mehreren Städten des Landes am Dienstag die Aktion "Bettenstau" gestartet und mehr Geld für die Krankenhausversorgung gefordert.
Veröffentlicht:Dabei sind in Oldenburg, Hannover, Osnabrück und Stade Ärzte, Geschäftsführungen, Pfleger und Schwestern sowie Mitarbeitervertretungen während der Mittagspause auf die Straße gegangen und haben Klinikbetten durch die Innenstädte geschoben.
Initiiert und geplant wurde die Aktion "Bettenstau" in Oldenburg. Dort protestierten etwa 650 Mitarbeiter vor dem Schloss der Stadt. "Bei uns war die Resonanz bei Passanten und Autofahrern sehr gut", erklärte Barbara Delvalle, Sprecherin des Klinikums Oldenburg. Dass sich schließlich etwa die Hälfte der Niedersächsischen Krankenhäuser an dem Oldenburger Vorschlag beteiligt hat, dürfte die Dringlichkeit der Forderungen unterstreichen.
"Wir fordern acht Prozent Budgetsteigerung", sagte der Geschäftsführer des Osnabrücker Marienhospitals, Rudi Fissmann, der "Ärzte Zeitung". "So lange sich die Budgetsteigerung für die Krankenhäuser an der Einnahmesituation der Krankenkassen orientiert, das waren im Jahr 2007 nur 0,24 Prozent, können wir die Versorgung nicht in der noch gegebenen Qualität aufrecht erhalten."
Fissmann begrüßte, dass alle Krankenhäuser der Region am Protest teilgenommen haben. "Natürlich will sich niemand outen und sagen, dass möglicherweise auch die Versorgung leidet", so Fissmann, tatsächlich mache der Deckel die Versorgung immer schwieriger.
In Osnabrück zogen etwa 1000 Mitarbeiter mit 50 Betten durch die Straßen. Insgesamt haben sich dort Vertreter aus rund 25 Krankenhäusern der Stadt, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim beteiligt, teilte Daniel Meier, Sprecher der katholischen Krankenhäuser der Region, mit. In Stade gingen rund 250 Mitarbeiter der Elbekliniken auf der Straße, in Hannover waren es 350.
Die Aktion soll bald in größerem Rahmen wiederholt werden: Am 25. September ist ein bundesweiter Protestag in Berlin im Rahmen der Aktion "Der Deckel muss weg" geplant.