Klinikleitung darf Streikende nicht verpflichten

EMDEN (cben). Die Leitung des Kreiskrankenhauses im Niedersächsischen Leer darf bei aufschiebbaren Operationen streikwillige Beschäftigte nicht zum Dienst verpflichten. Das hat das Arbeitsgericht Emden entschieden.

Veröffentlicht:

Das Gericht untersagte der Klinikleitung, einen Notfallplan einseitig nach ihren Interessen aufzustellen. Ausnahmen seien medizinisch nicht aufschiebbare Fälle. In diesem Falle sei das Streikrecht nachrangig.

Die Belegschaft des Kreiskrankenhauses Leer streikt seit dem 8. Mai an einzelnen Tagen für einen eigenen Haustarifvertrag. Seit mehreren Tagen ist die Op-Pflege, die Anästhesie-Pflege und die Zentralsterilisation vollständig im Streik, erklärte Ralf Pollmann von der Gewerkschaft Verdi der "Ärzte Zeitung". Die Klinikleitung hatte mit einseitigen Notfallplänen reagiert, die Streikenden dienstverpflichtet und mit Abmahnungen gedroht.

Nach dem Willen der Klinikleitung soll der Tarifvertrag öffentlicher Dienst erst im kommenden Jahr zum Tragen kommen. "Jetzt will die Leitung aus dem TVÖD aussteigen, um sich vor den Mitbewerbern einen Vorsprung zu verschaffen", erklärte Pollmann. Das Krankenhaus dagegen argumentiert mit der "dauerhaften Unterfinanzierung", wie es in einem Schreiben der Krankenhausleitung an die Beschäftigten heißt.

Mehr zum Thema

Sachstandsbericht beim Ärztetag

StäKo: Jede vierte Weiterbildung erfolgt bereits in Teilzeit

Kommentar zur Ärztetagsdebatte

Kleines Karo statt klare Koordination der Versorgung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!