Die Meinung
Lohnende Versorgungswerke
Die Bundesregierung will den Garantiezins, den Lebensversicherer ihren Kunden zusagen dürfen, für Neuverträge auf 1,75 Prozent beschränken. Bislang liegt er bei 2,25 Prozent. Hintergrund sind die niedrigen Zinsen, die Lebensversicherer heute erzielen.
Berlin will in Deutschland ein "Japan-Szenario" verhindern. Dort kollabierten in den neunziger Jahren sechs große Lebensversicherer wegen der andauernden Niedrigzinsphase. Die Versicherungsbranche will den Satz aus verkaufstaktischen Gründen lieber auf zwei Prozent reduzieren.
Sie fürchtet, dass der ohnehin schon schwache Vertrieb von Lebensversicherungen sonst noch weiter einbricht. Denn die Garantie wird nur auf den Sparanteil der Prämie gewährt, der im Schnitt 80 Prozent der Prämie ausmacht.
Der Rest geht für Kosten und Risikoschutz drauf. Wenn man die 1,75 Prozent auf den gesamten gezahlten Beitrag rechnet, liegt die garantierte Rendite nur bei rund einem Prozent.
Das wäre wahrlich kein gutes Verkaufsargument. Für Ärzte zeigt sich: Bei den eigenen Versorgungswerken ist das Geld besser angelegt. Die ärztlichen Versorgungswerke sind eine lohnendere Investition, weil sie eine geringere Kostenlast tragen.