Nordrhein will Gesundheitskarte offline testen

KÖLN (iss). Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) könnte mit Offline-Funktionen großflächig in nordrheinischen Praxen getestet werden - allerdings nur, wenn mehrere Voraussetzungen erfüllt sind.

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"Wir brauchen ein geordnetes, schrittweises und sicheres Verfahren, das sauber finanziert ist und unbürokratisch umgesetzt wird", sagt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) Dr. Leonhard Hansen.

Einem Test der Karte in ihrer Basisfunktion - also vor allem mit dem Foto - stehe nach der Beschlussfassung der KVNo-Vertreterversammlung nichts entgegen, berichtet Hansen. Allerdings müsse vor der Ausstattung der Praxen mit den Lesegeräten und den Kartenterminals die Finanzierung sichergestellt sein. Und es müsse klar sein, dass wie vorgesehen die weiteren Regionen nach und nach folgen werden. "Wir wollen nicht damit anfangen, und dann tut sich nichts mehr."

An eine Arbeit mit der Karte in der Online-Funktion sei im Moment ohnehin nicht zu denken, sagt der KVNo-Chef. Dafür gebe es noch viel zu viele Unwägbarkeiten. "Das oberste Gebot bei der Weiterentwicklung müssen der Datenschutz und die Datensicherheit sein." Die Erfahrungen der Ärzte aus den Tests müssten unbedingt in die Weiterentwicklung einfließen.

Sollte sich der Rollout in Nordrhein verzögern, liege das nicht an der Ärzteschaft, betont Hansen. Die Kassen haben das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium aufgefordert, die Vorbereitung des Tests in Nordrhein zu moderieren, sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Wilfried Jacobs. "Wir brauchen eine klare Aussage der Krankenhäuser und der Zahnärzte, dass sie sich beteiligen." Jacobs geht davon aus, dass sich das Ministerium kurzfristig einschalten wird: "Wenn alle eingeschworen sind, dann sind auch die Krankenkassen dabei."

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